Bedarfsgerechte Qualifizierung von Fachkräften für die Thüringer Wirtschaft

Die Deckung des Fachkräftebedarfs ist derzeit eine der wichtigsten Herausforderungen für die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts Thüringen. Zudem verursacht die Transformation der Wirtschaft durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Energiewende und E-Mobilität einen Wandel ganzer Berufsbilder, da mit ihr die Anforderungen an die Beschäftigten sowie die Komplexität der Aufgaben steigen.

Der Fokus der Regionalen Innovationsstrategie (RIS Thüringen) liegt daher auf der Förderung von Innovation und technischem Fortschritt (z. B. durch Digitalisierung), um der Fachkräfteknappheit entgegenzuwirken. Andererseits ist der Ausbau passender Weiterbildungsangebote unabdingbar, um die Beschäftigten auf diese Transformation vorzubereiten und sie dabei zu unterstützen, ihre Kompetenzen laufend und lebensbegleitend weiterzuentwickeln.

Derzeit widmen sich verschiedene Initiativen in Thüringen dieser sich ändernden Dynamik im Arbeitsmarkt. In diesem soll mittels empirischer Bedarfsanalysen diverser regionaler Schlüsselbranchen der Weiterbildungsbedarf der Unternehmen abgefragt werden. 

Ein Beispiel ist der Bildungsverbund „BatterieMD“, eine Initiative zur Sicherung und Weiterbildung von Fachkräften in der mitteldeutschen Batteriewertschöpfungskette. Der Zusammenschluss von 10 Bildungsträgern, Netzwerken sowie wissenschaftliche Einrichtungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zielt darauf ab, die Qualifizierungsbedarfe entlang der Batteriewertschöpfungskette in Mitteldeutschland zu untersuchen und darauf aufbauend geeignete Weiterbildungsangebote zu entwickeln. Hintergrund ist der weltweit steigende Bedarf an Batterien für vielfältige Anwendungen, z.B. im Energiesektor, der Automobil- und Elektroindustrie, im Maschinenbau sowie in der Medizintechnik.

Von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling erfordert jeder Schritt in der Wertschöpfungskette der Batterieproduktion spezialisiertes Wissen und Fähigkeiten. In Mitteldeutschland besteht dringender Bedarf, die Qualifikationen der Beschäftigten effektiv auf diese spezifischen Rollen abzustimmen.

Unter den Beteiligten von Batterie MD befinden sich die ELMUG Elektronische Mess- und Gerätetechnik Thüringen eG., das AWZ Gotha, die duale Hochschule Gera-Eisenach, die Universität Erfurt sowie das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS. Koordinator des vom BMWK geförderten Projekts ist das sächsische Netzwerk Energy Saxony. Offizieller Startschuss des Projekts war der 01.04.2023 mit einer Laufzeit von 5 Jahren.

Die LEG beteiligt sich aktiv als Mitglied des Fachbeirates im Bildungsverbund und dient als Multiplikator und Spiegelbild der Industrie, um Unternehmen anzusprechen und deren Sichtweise in das Projekt einzubringen.

Derzeit werden durch BatterieMD in einer gezielten Umfrage individuelle Qualifizierungsbedarfe der Unternehmen ermittelt, um passgenaue Bildungsangebote zu entwickeln. Um das Projekt weiter voranzutreiben, laden wir alle Verantwortlichen für Aus- und Weiterbildung sowie Personal dazu ein, sich an der Bedarfsabfrage bis zum 31.03.24 zu beteiligen. Diese Umfrage ist entscheidend für die maßgeschneiderte Entwicklung von Bildungsangeboten, die genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. 

Hier geht's zur Umfrage:

Umfrage

 

Ein weiteres Projekt ist das Forschungsprojekt BeaT, welches für "Berufliche Bildung erneuern für die automobile Transformation" steht, widmet sich der Untersuchung sozial-ökologischer Transformationsprozesse in der Automobilzulieferindustrie, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen auf die Qualifikationsanforderungen der dort Beschäftigten. Hier werden in Bezug auf Elektromobilität Bedarfsanalysen sowie Konzepte entlang der Bereiche Produktion, Zulieferung und Instandhaltung von batteriebetriebenen Fahrzeugen entwickelt.

Einer der Hauptinitiatoren des Verbundprojektes sind neben dem Fraunhofer IKTS die Friedrich-Schiller-Universität Jena das Netzwerk automotive thüringen. 

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