Ist-Profil
Der schnelle und mobile Austausch von Informationen hat sich mit dem Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft und der Digitalisierung aller Lebensbereiche als maßgeblicher Wachstumsfaktor etabliert. Nach den Angaben des BMBF beruhen mehr als 80 Prozent der Innovationen in den für Deutschland wichtigen Branchen auf Entwicklungen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien. Mit dem Strukturwandel leisten immer mehr kreative Dienstleister einen Beitrag zu den Innovationen, angefangen von den Produkteigenschaften bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Aus der Verbindung von Kreativität und technischen Entwicklungen können ganz neue Märkte, zum Beispiel für neue, intelligente Dienstleistungen entstehen.
In der Branchenzuordnung umfasst das Querschnittsfeld weite Teile des IKT-Sektors sowie einzelne Kreativbranchen.
Obwohl der IKT Sektor in Thüringen eher klein ist, verzeichnet er im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ein deutliches Wachstum. Mit dem ITnet Thüringen e.V. hat sich ein Netzwerk entwickelt, das in Kooperation mit der TowerByte eG und dem Mobil Cluster Mitteldeutschland thüringenweit agiert.
Das Spezialisierungsprofil des Querschnittsfelds mit den herausragenden Kompetenzen wird in der Thüringer Innovationsstrategie wie folgt zusammenfassend beschrieben:
Wissenschaftliche Kompetenz findet sich in 8 Hochschulen (4 Universitäten und 4 Fachhochschulen), und 5 Forschungseinrichtungen.
Forschungsschwerpunkte sind u.a. Digital Engineering, Digitale Medientechnologie, Analyse, Management und Simulation komplexer Systeme, Mobilkommunikation, Präzisionssysteme sowie Technische und biomedizinische Assistenzsysteme.
Die Kreativwirtschaft wird u.a. mit 2 speziellen Applikationszentren (bauhaus FACTORY,STUDIOPARK Kindermedienzentrum) unterstützt.
Die Wirtschaft im Innovationsfeld in Zahlen
• Umsatz: 3,3 Mrd. €
• Betriebe: 5.700
• Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 24.400
Datenquelle: eigene Berechnung auf Basis der Daten des TLS, Stand 2019 (Zahlen gerundet)
Trends
Ein wesentlicher Treiber für die immer weiter voranschreitende Digitalisierung in allen Bereichen ist neben der weiteren Miniaturisierung die Weiterwicklung des Internet-Protokolls. Verbunden mit einer riesigen Erweiterung des möglichen Adressraums wird damit die Voraussetzung für das Internet der Dinge (englisch Internet of Things, Kurzform: IoT) geschaffen, in dem immer kleinere und intelligentere (smarte) Systeme, dezentral miteinander kommunizieren und sich so neue Dienste (Smart Services) und Geschäftsmodelle entwickeln können. Diese Digitalisierung bietet große Potenziale und ermöglicht Synergien.
Um diesen Wandel mitzugestalten, die erforderlichen Rahmenbedingen zu setzen und zur Förderung von Innovation, Wirtschaftswachstum und Fortschritt zu nutzen, haben sowohl die Bundesregierung als auch die Europäischen Kommission die Strategien darauf ausgerichtet und Digitale Agenden verabschiedet.
Die Digitale Agenda der Bundesregierung aus dem Jahr 2014 soll im wirtschaftlichen Umfeld dazu beitragen, die Chancen für Deutschland in den Bereichen Industrie 4.0, 3D, Smart Services, Big Data und Cloud Computing weiter zu erschließen. Innovationen und neue Geschäftsmodelle werden vor allem in den Sektoren Industrie, Landwirtschaft, Energie, Gesundheit, Verkehr und Bildung erwartet. Dieser Entwicklung wird in Thüringen z.B. mit der fachlichen Ausrichtung des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Rechnung getragen.
Das aktuelle Thema Industrie 4.0 zeigt beispielhaft die enge Verknüpfung mit den Spezialisierungsfeldern und die Wachstumsimpulse, die vom Querschnittsfeld ausgehen. Für Unternehmen aus allen Industriezweigen und Branchen ist das Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 eine erste Anlaufstelle bei Fragen zu digitaler Ökonomie und IT-Sicherheit.
Die in der Innovationsstrategie formulierte Vision und die strategischen Ziele bilden die Grundlage der Aktivitäten im Arbeitskreis.
Digitale Ökonomie gestalten: Der Grundpfeiler des Bauhauses als wichtigste Gestaltungsschule der Moderne, die Werkgemeinschaft aus „Künstler, Techniker und Kaufmann“, wird für die Wirtschaft in Thüringen zeitgemäß adaptiert und zur Grundlage eines neuen Aufbruchs in der Innovationsstrategie. Die Verbindung von technischer Lösung und Handhabung, von Produktneuerungen, Serviceentwicklungen und neuen Marktzugangsstrategien unter Nutzung der Möglichkeiten digitaler und vernetzter Prozesse und Funktionen sichert die Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsperspektiven für den Industrie- und den Dienstleistungsstandort.
Die folgenden strategischen Zielsetzungen stehen dabei im Vordergrund:
Dr. Frank Lindemann
Querschnittsfeld IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen
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